Warum emotionale Intelligenz flexibel macht

Menschen, die emotionale Intelligenz besitzen, sind angenehme Zeitgenossen. Man kann mit ihnen Konflikte auf eine konstruktive Art verhandeln, man wird von ihnen ernst genommen und sie sind nicht die Clowns ihrer Gefühle. emotional intelligent führen

Auch Unternehmen kennen seit langem die Bedeutung der sogenannten ‚Soft Skills‘. Sie wissen: Manager und Managerinnen die emotional intelligent führen, gelingt es eine stabile Bindung zwischen Team und Unternehmen aufzubauen. Die Loyalität zum Arbeitgeber ist größer, die Motivation stärker und der Zusammenhalt widerstandsfähiger.

Daniel Goleman unterscheidet 12 ’soft skills‘:

  1. Emotionale Selbstwahrnehmung
  2. Empathie
  3. Organisationsbewusstsein
  4. Optimismus
  5. Leistungsorientierung
  6. Anpassungsfähigkeit
  7. emotionale Selbstkontrolle
  8. Inspirierende Führung
  9. Teamwork
  10. Coach und Mentor
  11. Einfluss
  12. Konfliktmanagement

‚Soft Skills‘ haben alleine reicht nicht

Man sollte jetzt nicht denken, dass es genügt die ‚Soft Skills‘ zu besitzen. Ihr Einsatz ist entscheidend. Wenn ich erkenne, welchen Führungsstil mein Team gerade jetzt braucht, kann ich ihn einsetzen. Dabei ist eine klare Unterscheidung wichtig: weniger empathische Menschen erkennen das Bedürfnis und befriedigen es manipulativ. Empathischen Menschen ist Manipulation fremd, weil sie nicht von Machtdenken getrieben sind. Sie wollen nicht „gewinnen“.

Führungskräften mit einem hohen Maß an Empathie gelingt es also nicht nur, die Bedürfnisse ihres Teams zu erkennen. Sie können auch adäquat darauf reagieren. Ihr Team bekommen genau die Leitung, die es gerade braucht. Ein klarer Vorteil gegenüber Managern, die nur einen einzigen Führungsstil beherrschen. emotional intelligent führen

Emotionale Intelligenz macht flexibel

Im allgemeinen kann man sechs verschiedene Führungsansätze unterscheiden:

  1. visionär: der Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Ziel und langfristigen Perspektiven
  2. partizipativ: auf Grundlage eines gemeinsamen Konsens werden Ideen entwickelt und Zusammenhalt aufgebaut
  3. fördernd: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert
  4. gefühlsorientiert: Vertrauen und Beziehung stehen im Vordergrund
  5. leistungsorientiert: hohe Standards sollen zu ausgezeichneten Resultaten führen
  6. befehlend: eindeutige Direktiven und sofortige Erfüllung werden erwartet

Erst in der Verbindung von emotionaler Intelligenz und dem Einsatz der verschiedenen Stile wird die Qualität der Führungsarbeit spürbar.  Selbst der befehlende Führungsstil kann unter Umständen in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Aber eben nicht, um dauerhaft das eigene Ego durchzusetzen, sondern weil es dem speziellen Bedürfnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entspricht. Jemand der aus Angst vor Konflikten nur gefühlsorientiert agiert und  von allen gemocht werden möchte, wird sicher enttäuscht. Denn ganz bestimmt gibt es im Team jemandem, der oder die auch ohne Harmonie ganz gut auskommt. emotional intelligent führen

Eigene Bedürfnisse erkennen

Entscheidend ist zu klären, was hinter dem eigenen Führungsstil steckt. Oft ist es eben leider ein eigenes Bedürfnis, das gestillt wird:

Wer nur den autoritären oder leistungsorientierten Stil pflegt, hat vielleicht Angst um den eigenen Arbeitsplatz oder ein zu großes Ego. Wer nur partizipativ agiert, möchte vielleicht keine Verantwortung für getroffene Entscheidungen übernehmen. Der fördernde Vorgesetzte möchte lieber Kumpel als Führungskraft sein.

Ein Studie des Korn Ferry Instituts beziffert es ganz genau: Führungskräfte mit bis zu drei ‚Soft Skills‘ beherrschein zwei Führungsstile. Diejenigen mit 10-12 ‚Soft Skills‘ können aus vier Ansätzen auswählen. Eine Verdoppelung der Werkzeuge.

Auch wenn ich zu Beginn von Begabung gesprochen habe – ich möchte es nochmal betonen: die Fähigkeiten sind erlernbar. Im Zentrum steht die emotionale Selbstwahrnehmung. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt, denn aus ihr erwachsen alle anderen Fähigkeiten.

Im nächsten Artikel beschäftige ich mich darum ganz exklusiv mit der emotionalen Selbstwahrnehmung. emotional intelligent führen

Prof. (op) Göran Askeljung, BcEE – ist Geschäftsführer und Senior Trainer bei Askeljung Associates und immediate effects Ltd., Certified Facilitator und Partner von Consensus in NY, und Leitet Consensus Österreich und Deutschland. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von WdF. Er war früher u.a. als Managing Director von Microsoft MSN in Österreich und Geschäftsbereichsleiter von Ericsson Data CEE in Wien tätig.

Google+ Skype Xing