Feedback geben – warum Sie nicht darauf verzichten sollten

Eine gute Investition – das Mitarbeitergespräch

Wann haben Sie das letzte Mal Feedback gegeben? Wann haben Sie das letzte Mal Feedback bekommen? In vielen Unternehmen wird Feedback als lästige Pflicht einmal im Jahr absolviert. Dann, wenn das regelmäßige Mitarbeitergespräch ansteht. Das ist schade. Denn so wird Mal um Mal die Gelegenheit verpasst, mit den Mitarbeitern auf eine ganz besondere Art in Kontakt zu kommen. Ein gut vorbereitetes Feedback ist ja nicht dazu da, um ungefiltert endlich mal alle Kritik loszuwerden und davor und danach (Sandwichtechnik!) irgendwas Nettes zu sagen. feedback geben

Welchen Sinn aber hat denn ein Feedback überhaupt? Sei es das große, jährliche Mitarbeitergespräch, das Abschlussgespräch am Ende eines Projekts, oder die kleine Rückmeldung zwischendurch? Erst wenn Sie den Sinn dahinter erkennen, werden Sie gerne in die Vorbereitung investieren. feedback geben

9 wirklich gute Gründe Feedback zu geben

  1. Selbstbild versus Fremdbild

    Sind Sie manchmal überrascht, wenn Ihnen unvermittelt Ihr eigenes Spiegelbild begegnet? Vielleicht in einem Schaufenster? Das was Sie sehen passt dann gar nicht mit Ihrer Vorstellung von sich selbst zusammen. So geht es uns auch mit anderen Menschen. Fremdbild und Selbstbild unterscheiden sich oft frappant. Eine Fundgrube für Mißverständnisse. Ein regelmäßiger Abgleich schafft Abhilfe. feedback geben

  2. Unternehmensziel in Erinnerung bringen

    Vielleicht können Sie es sich nicht vorstellen, aber im Berufsalltag können die großen, übergeordneten Unternehmensziele schon mal in Vergessenheit geraten. Man hangelt sich von Etappenziel zu Etappenziel und weiß gar nicht mehr, welchen Beitrag diese Etappen für das große Ganze leisten sollen. Bringen Sie Ihren Mitarbeitern in Erinnerung, wie wichtig deren Arbeit für das Unternehmen ist. feedback geben
    Damit sind wir dann auch schon bei

  3. Motivation

    Wer nicht weiß, wofür er überhaupt arbeitet, verliert die Motivation. Alle Menschen wollen grundsätzlich etwas Sinnvolles leisten. Wem über einen längeren Zeitraum der Sinn abhanden kommt, der rutscht schnell in die innere Emigration. Wenn Sie bemerken, dass sich jemand auf dem Weg dorthin befindet, sollten Sie spätestens das Gespräch suchen. Noch besser ist es natürlich, es gar nicht soweit kommen zu lassen. Ein offenes und vertrauensvolles Mitarbeitergespräch ist ein sehr probates Mittel dagegen. feedback geben

  4. Mitarbeiterziele

    Nicht nur das Unternehmen, auch Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben natürlich Ziele. Idealerweise ergänzen sie sich. Bleiben Sie auf dem Laufenden, seien Sie neugierig. Durch den Abgleich können Sie Maßnahmen, wie Fortbildungen setzen, oder aber auch unrealistische Erwartungen zurechtrücken. feedback geben

  5. Arbeitsklima

    Ich habe es schon oft erwähnt: geben Sie das, was Sie sich auch von anderen wünschen. Der Wunsch, vorurteilslos wahrgenommen zu werden, entspringt unserem Bedürfnis nach Sicherheit. Wer sich an seinem Arbeitsplatz sicher fühlt, trägt automatisch zu einem guten Arbeitsklima bei. Loyalität statt Klatsch, Engagement statt Dienst nach Vorschrift, Wir statt Ich sind die Begleiterscheinungen. feedback geben

  6. Handlungfähig bleiben

    Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehören zu Ihren besten Quellen. Nutzen Sie das Feedback, um jederzeit an Verbesserungen zu arbeiten. Die Vorschläge helfen Ihnen schneller bessere Lösungen zu finden. feedback geben

  7. Frust

    Bloß das Leben der Einhörner ist frustfrei. Nur wenn Sie diese Tatsache nicht negieren, können Sie agieren. Achten Sie also auf das, was Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ärgert und demotiviert. Gestehen Sie ihnen ihren Frust zu und fragen Sie nach ihren Lösungsvorschlägen. Das allein kann schon zum Frustabbau führen. feedback geben

  8. Führungskompetenz zeigen

    Man kann es leider nicht oft genug sagen: Führen heißt nicht einfach nur Arbeit verteilen. Wollen Sie als Führungskraft ernst genommen werden, nehmen Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ernst. Auch hier gilt wieder: geben Sie das, was Sie sich von anderen wünschen. Ängstliche Führungskräfte vermeiden das offene Gespräch. Souveräne Vorgesetzte wissen es zu führen. feedback geben

  9. Team

    Das Vertrauen, dass Sie durch eine offene Feedback-Kultur schaffen, wirkt sich nicht nur auf Ihre Beziehungen zu Ihren Mitarbeitern aus. Auch das Verhältnis der Mitarbeiter untereinander wird davon profitieren. Sie stärken automatisch den Zusammenhalt und fördern so die Zusammenarbeit in Ihrer Abteilung. feedback geben

Im nächsten Aritkel geht es um das „Wie“. Wie sieht ein gutes Feedback aus und was sollten Sie beachten, wenn Sie Feedback geben, bzw. Feedback bekommen.

Prof. (op) Göran Askeljung, BcEE – ist Geschäftsführer und Senior Trainer bei Askeljung Associates und immediate effects Ltd., Certified Facilitator und Partner von Consensus in NY, und Leitet Consensus Österreich und Deutschland. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von WdF. Er war früher u.a. als Managing Director von Microsoft MSN in Österreich und Geschäftsbereichsleiter von Ericsson Data CEE in Wien tätig.

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